Das Start-up SAIGE Analytics hat ein innovatives und kostengünstiges Sportdaten-Analysesystem entwickelt. Studenten der Uni Leipzig sind die Erfinder. In einem Pilotprojekt werden aktuell Spiel- und Trainingsdaten beim Fußballregionalligisten BSG Chemie Leipzig erfasst und analysiert.
Das Equipment ist unscheinbar. Ein Brustgurt mit Sensor und ein Videogerät, das wie ein halbrunder, kleiner, flacher, schwarzer Kasten aussieht. „Dieser hat vier kleine Linsen, er ist an der Seite des Fußballfeldes platziert und nimmt das gesamte Spielfeld nebst Spieler auf “, erklärt Simon Rasch, einer der Entwickler von SAIGE Analytics. Gleichzeitig werden die Sensordaten live vom Brustkorb der Fußballer in Echtzeit verarbeitet. Mithilfe künstlicher Intelligenz werden Bewegungs- und Leistungsdaten erhoben und analysiert.
Den Mehrwert dieses Systems erklärt Hans Jerke von der BSG Chemie Leipzig: „Unser Trainer bekommt die Daten auf seinen Laptop und kann während des Spiels sehen, ob Spieler X noch fit ist oder ausgewechselt werden sollte. Das erkennt er zum Beispiel an der dargestellten Herzfrequenz.“ Gleichzeitig werden Aktivitätsstatistiken der einzelnen Spieler abgebildet. Unter anderem Pässe, Sprints oder Zweikämpfe.
EINFACH ZU VERSTEHEN UND GUT ZU HANDHABEN
Ein Gründerteam an der Universität Leipzig hat SAIGE Analytics mit dem Ziel entwickelt, auch kleinen und mittelgroßen Sportvereinen Leistungs- und Spielanalysen zu ermöglichen.
„Für uns ist das schon jetzt ein riesiger Pluspunkt, denn wir können Daten auslesen, die wir vorher nicht hatten. Normale Pulsuhren können das nicht leisten“, erklärt Hans Jerke.
Noch wird SAIGE Analytics auf Pilotprojekt-Basis eingesetzt. „Wir sind auf der Suche nach einem Investor, um das System recht bald produktionsreif fertigen zu können“, so Simon Rasch. Wenn dies so weit ist, rechnet Rasch mit einem Verkaufspreis von ungefähr 10.000 Euro. Einsetzbar wäre SAIGE Analytics im semiprofessionellen Bereich, vor allem im Fußball, Rugby, Handball, Basketball, aber auch im Tennis.